Was fasziniert uns so an Helden? | Eine Einschätzung - Die Expertin für Selbstführung
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Was fasziniert uns so an Helden? | Eine Einschätzung

Hel­den sind mutig und  geben nie auf – selbst wenn die größ­ten Hin­der­nis­se und Her­aus­for­de­run­gen über­wun­den wer­den müs­sen. Sie neh­men selbst den Kampf mit schlimms­ten Wider­sa­chern, Dämo­nen und Unge­heu­ern in Kauf, bis sie dann geläu­tert und erfah­ren im Tri­umph­zug zurück­keh­ren. Heu­te wür­de man Hel­den als resi­li­en­te Men­schen bezeich­nen – das sind qua­si die Steh­auf­men­schen, die sich von nichts aus der Bahn wer­fen lassen.

In jedem von uns steckt ein Held. Der Hel­den­weg, den wir zu beschrei­ten haben, ist, unser Leben in allen Lebens­ab­schnit­ten und in allen Lebens­si­tua­tio­nen zu meis­tern. Die Kom­ple­xi­tät des Lebens mit all sei­nen Wider­sprü­chen und sei­nen Auf­ga­ben und Her­aus­for­de­run­gen erfor­dert so man­che Hel­den­tat. Der Pro­zess der Hel­den­Rei­se ist eine nach­hal­ti­ge Mög­lich­keit, per­sön­lich und see­lisch zu wach­sen und zu rei­fen. Jeder Mensch, der sich auf die­sen Weg macht, ist der Held sei­ner eige­nen Entwicklungsreise.


Der Mythen­for­scher Jos­peh Camp­bell hat Mythen und Sagen aus aller Welt erforscht und dabei stets ähn­li­che Grund­mus­ter gefun­den 
(ver­kürzt dar­ge­stellt, ursprüng­lich 17 Phasen):

1. Zu Beginn des Hel­den­we­ges besteht ein Kon­flikt oder eine unbe­frie­di­gen­de, schwie­ri­ge Lebens­si­tua­ti­on. Dies kann bewusst oder unbe­wusst sein.

2. Dann ver­spürt der Held einen inne­ren oder äuße­ren Ruf bzw. Impuls zu handeln.

3. Anfangs zögert er, bricht dann aber auf in das unbe­kann­te Land.

4. Es tau­chen Hin­der­nis­se, Wider­stän­de, schwie­ri­ge Prü­fun­gen, feind­li­che Wider­sa­cher, Dämo­nen oder Unge­heu­er auf.

5. Der Held nimmt sei­nen gan­zen Mut zusam­men und mobi­li­siert all sei­ne Kräf­te, um den Wid­rig­kei­ten zu wider­ste­hen bzw. um das Unge­heu­er oder sei­ne Wider­sa­cher zu bekämpfen.

6. Es kommt zum Tief­punkt, doch in den schwers­ten Stun­den erhält er Hil­fe. Dies kön­nen posi­ti­ve Kräf­te in Form von inne­ren, ihm bis dahin unbe­kann­ten und noch nicht zugäng­li­chen Fähig­kei­ten, Stär­ken und Res­sour­cen sein.

7. Der Held über­win­det schließ­lich den Tief­punkt oder sei­nen Geg­ner – er besiegt den Wider­sa­cher, das Böse, was auch der eige­ne Schat­ten sein kann.

8. Der Held kann jetzt den Schatz ber­gen, er bringt das Gute in sei­ne und in die Welt.

9. Er kehrt als Sie­ger gestärkt in sei­ne Welt zurück und fei­ert dort sei­nen Tri­umph­zug. Er hat sei­en Kon­flik­te gelöst und Schwie­rig­kei­ten überwunden.

Den­ken Sie dabei zum Bei­spiel an Achil­les, den gott­glei­chen Heros, der ein kur­zes ruhm­rei­ches Leben einem lan­gen, aber glanz­lo­sen Leben vor­zog. Oder die Mär­ty­re­rin Jean­ne d’Arc, die schon in jun­gen Jah­ren ihrem Ruf folg­te, um Frank­reich vor den Eng­län­dern zu ret­ten. Sie, die Jung­frau von Orlé­ans, bleibt ihrem Glau­ben stets treu und scheut auch den Schei­ter­hau­fen nicht. Und neh­men wir noch zwei Bei­spie­le aus der Neu­zeit: Sul­ly“, der Pilot vom Hud­son, der sich 2009 inner­halb von Sekun­den für eine Not­was­se­rung sei­nes Air­bus A320 im Hud­son River ent­schied und somit 155 Men­schen das Leben ret­te­te. Betrach­ten wir das Jahr 2017: Die US-Astro­nau­tin Peg­gy Whit­son ver­brach­te 288 Tage im All auf der Raum­sta­ti­on ISS. Kei­ne Frau war län­ger am Stück im Weltraum.

An Hel­den kön­nen wir uns ori­en­tie­ren, sie machen uns Mut, nie­mals auf­zu­ge­ben und das Bes­te in uns selbst – all unse­re Talen­te und Poten­zia­le – ans Tages­licht zu beför­dern! Rück­schlä­ge sind für Hel­den ledig­lich Erfah­run­gen, aus denen sie wie­der ler­nen kön­nen. Ein Held glaubt stets an das Gute – auch in sich selbst!